Blaubart
Oder: Traum vom Ende aller weiblichen Neugier
Inspiriert von Dea Loher, Perrault und Grimm
Blaubart, ein uraltes und vielbearbeitetes Märchen, erzählt von jenem rätselhaften Mörder, der tötet, was er liebt. Denn die Frauen – stark dem Drange weiblicher Neugier erliegend – öffnen die verbotene Kammer, und damit gleichsam die Tür zu seinem Inneren, allen Warnungen zum Trotz. In Dea Lohers sarkastischer Adaption „Blaubart – Hoffnung der Frauen“ ist Blaubart Schuhverkäufer und keineswegs dämonisch. Aber ihm drängen sich die unterschiedlichsten Typen von Frauen auf. Sie alle ersehnen eine Liebe „über die Maßen“, eine Liebe, für die sie sterben würden, die er ihnen aber nicht geben kann und will.
Lohers Vorlage nutzten die Mitglieder des Schauspielkurses für Erwachsene an der Christophine Kunstschule an der vhs Meiningen zunächst lediglich als Material zum Experimentieren mit modernen Theaterformen. Was als theatraler „Laborversuch“ begann, wurde mehr und mehr ausgearbeitet, reduziert, mit eigenen Texten sowie Anleihen bei Perrault und Grimm versehen und schließlich als nihilistischer Alptraum Heinrich Blaubarts in Szene gesetzt. Bis auf die Blinde – die einzig "Sehende" im Reigen personifizierter weiblicher Neugier – sind die ermordeten Frauen an ihrem Tod genauso beteiligt wie Blaubart selbst, ja mehr noch. Sie nötigen ihn dazu, indem sie vor seinen Augen die „verbotene Kammer“ öffnen und darin schließlich die Mittel zu ihrer Erlösung vorfinden …
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Heinrich Blaubart | Marco Heilmann |
Julia, die erste Liebe | Christine Schubert |
Anna, die Freundin | Karin Groß |
Judith, die Schlaflose | Jacqueline Vogel |
Tanja, die Professionelle | Susanne Magnus-Poppenmüller |
Feodora, die Mitteilungsbedürftige | Domenika Zier |
Eva, die Frau mit dem Colt | Sandra Mohrlüder |
Christiane, die Kühne | Bianca Menger |
Die Blinde | Dana Kern |
Das Team | |
Konzept, Buch und Regie | Elke Büchner |
Ausstattungsleitung | Janine Hoffmann |
Produktion und Regieassistenz | Katharina Berndt |
Lichtdesign | Marten Straßenberg |
Technik | René Kuhn, Carolina Wille |